Neunundzwanzig

Ende bedeutet neuer Anfang, aber wovon?

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Dienstag, 15. Mai 2007

Ich will nicht nur in der Vergangenheit leben oder deprimiert und traurig sein, auch niemandes Klotz am Bein.
Ich will wieder träumen und Zukunftspläne schmieden.
Wenn es mit B. nicht geht, dann ohne ihn.
Die Frage ist nur, wie fange ich das an?
Ich bin nicht besonders gut darin, allein loszuziehen.
Kontaktanzeigen? ;)
Was mir vor allem fehlt, ist eine Freundin hier. Eine die nicht so tief in meinen Problemen steckt und mit der man über Gott und die Welt quatschen, aber auch mal eine Tussi sein und Spaß haben kann.

Anne N.

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G. ist unglaublich. Sie ist unheimlich aktiv, bedingungslos ehrlich. Manchmal ist das ein wenig einschüchternd.
Sie hat auch während ihrer Beziehung zu B. versucht, mich zu verstehen und meine Seite zu sehen, obwohl sie mich kaum kannte. Und sie hat von B. Ehrlichkeit mir gegenüber verlangt.
Nun versucht sie, uns beiden zu helfen.

Anne N.

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B. ist nervös, unzufrieden mit sich selbst, lässt sich aber von mir nicht helfen und redet auch nicht darüber.
Er kann nicht wirklich ehrlich zu sich selbst sein, auch nicht zu mir.
Mir bleibt nichts anderes übrig, als ihn in Ruhe zu lassen. Drängen wäre falsch.

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Wir haben den Alltag nicht wirklich im Griff. B. ist träge und ich lasse mich anstecken. Die Kinder haben wir auch verwöhnt.
Ich habe (mal wieder) den Entschluss gefasst, den Alltag zu entmüllen. Diesmal muss ich es durchhalten und auch B. dazu zwingen. Er möchte am liebsten vor allen Verpflichtungen weglaufen. Und ich bin die Verkörperung dieser Verpflichtungen, der Klotz am Bein.
Aber damit lasse ich ihn nicht davon kommen.
Wenn er mich nicht mehr liebt, tut mir das zwar weh, aber den Alltagsmüll werde ich nicht allein tragen.
Wir werden ihn gemeinsam beseitigen und dann unser Leben neu organisieren. Allein oder gemeinsam, vielleicht teils teils.
Der große Sohn wird ausziehen, ist nur eine Frage der Zeit. Sein Studium ist beendet, die Leistungen waren gut bis sehr gut. Die Bewerbungen laufen. Wenn er will, dann auch erfolgreich.
Hääte ich solche Chancen, ich wäre schon weg von hier.
Die Tochter wird vielleicht hinterherziehen in die große Stadt. Da der Freund sie verließ, ist sie in gewisser Weise frei.

Den Alltag in den Griff zu bekommen, ist unsere letzte Chance, uns nicht völlig zu zerreiben und wenigstens gemeinsam noch schöne Erlebnisse zu haben.
Mit mir etwas zu unternehmen, macht B. ja noch immer Spaß.

Anne N.

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Die Dreizehn war immer eine gute Zahl, sie war B.s Glückszahl und auch unser Hochzeitsdatum. der 13. Mai 1978.
Diesmal wäre ich am liebsten weggelaufen, da B. mir 2 Tage vorher über G. mitteilen ließ, dass das Zusammenleben mit mir ein Teil seines (schlechten) Zustandes ist. Per Mail von Arbeit aus (ich war schon daheim) und dann tauchte er für drei Stunden ab ins Fitness-Studio. Als ich das merkte, ging ich in den Biergarten (20-30 min Fußweg) und kam erst nach ihm heim.
Er ist solch ein Feigling, das sagte ich ihm dann auch.
Ich fragte ihn auch, ob das jetzt heißen soll, dass er nicht mit in den Urlaub kommen will. "Nein, natürlich nicht."
Wir sprachen uns aus, irgendwie.
Er liebe mich nicht (das war nicht wirklich neu), aber er wäre immer ein guter Freund für mich.
Nun ja, dazu gehört vor allem Ehrlichkeit.

Anne N.

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Seit 29 Jahren bin ich mit B. verheiratet, seit knapp 2 Jahren kämpfe ich um diese Beziehung. Ich liebe ihn noch immer, er sieht eine Freundin in mir, manchmal auch einen Klotz am Bein.
Eine andere gibt es (derzeit) nicht.
B. ist vor allem mit seinem Leben unzufrieden, mit sich. Kraft hat er weder zum Neuanfang allein noch mit mir.
Die Kinder sind fast aus dem Haus. Ich hatte mich auf diese Zeit gefreut, wenn wir endlich unser Leben leben können. Wie es aussieht, stehe ich aber mit leeren Händen da.
Wir leben zusammen, reden .. haben in vielen Dingen die gleichen Ansichten, verstehen uns oft blind.
Aber es gibt keine Leidenschaft mehr. Er hat Angst mir weh zu tun und schweigt daher lieber über das, was ihn bewegt, bis es dann doch herausbricht oder (schlimmer) über Umwege zu mir findet.
Vor 2 Jahren (bis letzten Sommer) hatte er eine andere, seine Arbeitskollegin G., die jetzt (m)eine Freundin ist.
Auch wenn ich zehn Jahre jünger aussehe, bin ich doch schon über 50.
Am Freitag fahren wir gemeinsam in den Urlaub.

Anne N..

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