Neunundzwanzig

Ende bedeutet neuer Anfang, aber wovon?

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Dienstag, 10. Juli 2007

B. hatte sich nicht wirklich entschieden. Er wusste nicht, was er wollte und G. hielt es auch nicht mehr aus. Hinzu kam, dass sie mich mag - für mich völlig überraschend - und meine Freundschaft suchte. Also bot sie B. und mir ihre Freundschaft.
B. willigte ein, schien auch erleichtert.

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Donnerstag, 5. Juli 2007

B. entschied sich für mich, sagte er zu mir und auch zu ihr. Mit G. wollte er Feundschaft, sagte er. Aber er wollte sich nicht wirklich entscheiden.
Damals wusste ich noch nicht, wie G. denkt und wie sie fühlt und welches Bild sie von mir hat.
Bei ihr kam es so an, als ob ich für meine Beziehung zu B. nichts tue. Als ob ich alles so laufen lasse. Und ich war zu verletzt, um mit ihr zu reden.
Dadurch konnte B. jeder von uns seine Version erzählen. Es waren ja nicht direkt Lügen, es waren Weglassungen, Interpretationen, Ignoranz und Wunschdenken.
Er redete sich ein, das Leben wäre gut, wenn er abwechselnd Zeit mit jeder von uns verbringen würde und er könnte für jede von uns da sein. Dass er uns beide damit kaputt macht und dass das nicht funktioniert, wollte er nicht wahr haben
Kurz vor Pfingsten 2006 nahm G. dann noch mal Kontakt zu mir auf, nachdem B. eine Nacht in einer Pension verbracht hatte ("zum Nachdenken"). Sie wollte eine Entscheidung erzwingen und sprach mir Mut zu, dass diese Entscheidung für mich fallen würde.
Wir trafen uns alle drei in einer Waldgaststätte, redeten. B. gab zu, dass er mir nie eine Chance gegeben hatte und entschied sich für mich.
Daheim dann heulte er Rotz und Wassser. Er wollte alles, wass er bei mir vermisst hatte, aber nicht von mir.

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Die Eröffnung von B., mit G. ein langes Wochenende verbringen zu wollen, traf mich völlig unvorbereitet. Wie konnte er mir so etwas antun, auf diese Art?
Hatte er denn keinerlei Achtung mehr für mich?
Er brach ja nicht nur mein Herz, er verletzte auch noch meinen Stolz, mein Selbstwertgefühl.
Man denkt in einer solche Situation sowas wie: Das kann doch nicht sein? Und gleichzeit: Das wars jetzt. Wie soll das jetzt weitergehen?
Mein Kopf drehte sich wie ein Mühlrad. Aber ich fand keine Lösung für mich. Ich wusste ja auch nicht, wie werden die Kinde dazu stehen. Geben sie mir die Schuld? Muss ich ihnen die Wahrheit sagen? Ich schämte mich so sehr, dass mir sowas passiert.
Icherfuhr dann, dass meine Tochter schon etwas wusste, und damit auch ihr Bruder.
Wie ich dieses Wochenende überstand? Irgendwie. Die Kinder schlichen um mich herum, wie um eine Kranke. Sie waren selbst völlig verunsichert. Irgendwann nahmen sie mich in den Arm.
Ich wusste ja auch nicht, was passiert danach? Kommt B. überhaupt zurück?

Er kam, selbst verunsichert, ob ich ihn nicht jetzt rauswerfe. Ich tat es nicht, denn ich lieb(t)e ihn ja.

Es gab lange Diskussionen, wieso ich ihm nicht genüge. Er zählte alles auf, was ihn an mir stört. Ich bin nicht spontan genug, nicht freundlich genug, würde auf seine Annäherungen (weche in letzter Zeit?) nicht reagieren und vieles mehr. Mein Selbstbewusstsein sank in den Keller.
Gleichzeitig sagte er, er liebe mich auch.
Dass unser Zusammenleben nicht wirklich gut lief, fand ich ja auch. Zu viel triste Routine, zu wenig Spaß. Also versuchte ich aktiv zu werden, das zu ändern, was in meiner Macht stand.

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Freitag, 29. Juni 2007

war vor einem knappen Jahr endgülig und unwiderruflich zu Ende, obwohl B. es nicht wahr haben wollte.
"Ich liebe Euch beide, wenn ich mich entscheiden muss, zerreist es mich."

Der Beginn:
G. ist eine Kollegin von B.
Die Affäre zwischen B. und ihr begann im Sommer vor zwei Jahren (wann genau, weiß ich nicht und hab es auch nicht erfragt). Der Anfang war wohl die (ambulante) Therapie von G. wegen ihrer schweren Krankheit. G. war körperlich und auch moralisch sehr weit unten (ihr Mann ist weder mitfühlend noch eine wirkliche Hilfe für sie). In B. fand sie offene Ohren und Hilfe.
B. erzählte relativ viel von ihren Problemen mit der Krankeit und ihrem Mann.
Von dieser Freundschaft wusste ich also. Wer kann in so einer Konstellation auch etwas dagegen haben?
G. wohnt in $kleinerNachbarort und nach einer kleinen Firmenfete Anfang Juli übernachtete sie bei uns, da B. schon zugesagt hatte, war ich dann auch einverstanden.
Die Therapie endete Anfang August, gerade zu dem Zeitpunkt, als B. und ich in $HeimatvonB an der Ostsee fahren wollten. Die Schwiegermutter hatte ihre während eines Kurzurlaubs freie Wohnung angeboten.
B. bot G. an, mitzufahren (G. stammt ebenfalls von der Küste und hatte Angst die See nie wiederzusehen). Danach fragte er mich, ob ich was dagegen hätte. Was soll man in so einer Situation antworten? Gefallen hat es mir nicht, aber wer will sich schon als Egoist zeigen? Also blieb mir nur ein "ja" als Antwort. G. ging es ja wirklich nicht gut.

Ende August war Urlaub, zuerst wieder in $HeimatvonB, die Schwiegermutter hatte runden Geburtstag, das Wetter sehr schön. Anschließend wollten wir uns noch zu zweit in der $andereGegend ein Zimmer suchen. Abgesehen von diversen sms-Kontakten mit den/r Kollegen/in konnte sich B. auch zur Abfahrt in die $andereGegend entschließen ...
Dass ich die Urlaube immer organisert hab, weil wir sonst nirgendwohin gefahren wären, war ja normal aber so richtig gut fand ich das alles nicht mehr.
Nach der Rückkehr sagte ich zur Tochter, B. solle aufpassen, dass sich G. nicht in ihn verliebt.
Ich Ahnungslose wunderte mich, dass es abends einen Krach zwischen B. uund Tochter gab.

Anfang Oktober dann eröffnete B. mir, dass er sich in G. verliebt hätte und dass sie beide zusammen Anfang November ein langes Wochenende wegfahren wollten, um sich klar zu werden, wie es weiter geht.

Nun merkte ich endlich, wie dumm ich die ganze Zeit gewesen war ...

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